Für Balda
Deine Augen sind trübe geworden, langsam dein Gang
gemächlich sind unsere gemeinsamen Gassi Runden.
Mich diesem Tempo anzupassen, fiel mir zu Beginn schwer,
viel zu oft habe ich dich ungeduldig hinter mir hergezogen,
immer in Eile, bis ich gelernt habe,
die Ruhe und die Langsamkeit zu genießen.
Du brauchtest meine Hilfe, um dich zu orientieren,
die Augen schon blind,
hat dir der Krebs auch dein Gehör genommen,
dein letzter Galoppsprung 5 Monate her.
Viel länger als erwartet warst du noch da,
nach der schrecklichen Diagnose.
Auch wenn manches mühsam wurde,
hast du dir deine Würde bis zum Schluss bewahrt,
bist friedlich eingeschlafen,
als es nicht mehr ging.
Uns hast du zurückgelassen – voll Trauer
gerade konnten wir dich noch berühren, fühlen, kraulen, …
jetzt bist du eine Erinnerung auf Bildern,
nie wieder dein treuer Blick, dein Geruch, dein Protest …
… ein leerer Platz, ein leerer Napf …
Gerne erinnere ich mich an Deine Energie und Lebensfreude,
jeden Schuh musste ich Dir einzeln verbieten,
du konntest rechts und links unterscheiden,
manches Kissen hast du zerlegt.
Gemeinsam haben wir im Zelt geschlafen,
deine Beine in meinem Bauch beim Aufwachen.
Die Liebe zum Meer hat uns verbunden,
die Insel Amrum, mit ihrer unendlichen Weite.
Du hast du mich bei meiner Arbeit unterstützt,
getröstet, geholfen und auf Fehlendes hingewiesen.
Auf deine stille Hilfe konnte ich immer vertrauen,
viele Menschen hast du im Herzen berührt.
Du warst ein besonderer Hund,
von Dir habe ich gelernt,
dass Hunde viel mehr können,
als wir Menschen wissen und glauben.
Du hast mich gelehrt den Moment zu leben,
alles zu nehmen, wie es ist, auch mich,
jeden Tag gelassen zu genießen,
so gut es eben gerade geht.
Und so darf Traurigkeit, Liebe, Dankbarkeit, Frieden
und auch die Erleichterung,
dass du es ohne großes Leid geschafft hast,
sein.
Danke, wundervolle Freundin, für alles,
eine gute Reise
Du fehlst
Karen Prillwitz
~
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